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Mit Paukenschlag zurück! Herren1 mit sensationeller Energieleistung beim 86:76 (31:37) in Erding Inspirierender Teamerfolg – Fünf Spieler punkten zweistellig
Erding, 12.03.2011. Nach der letzten deftigen Niederlage beim FCB4 (59:86), wo die Wolnzacher in ihrer wohl schwächsten Besetzung der letzten Jahre antreten mussten, wollte Coach Urban, dass sich das Team unbedingt beweist, was in ihm steckt. Erding war mit 2:4 Siegen genauso wackelig in die Rückrunde gestartet wie die verletzungsgeplagten Wolnzacher, wobei Ausfälle die Erdinger vor allem am Brett trafen, wo teilweise alle Spieler ausfielen. Im Angriff schien das kaum eine Rolle zu spielen, aber in der Defensive ließ der klare Meisterschaftskandidat aus der Hinrunde nun ca. 10 Punkte im Schnitt mehr zu. Obwohl die Shooting Guards Sascha Steinbach und Chris Hecker immer noch verletzt sind, hatten sich die Hallertauer sich in den letzten Trainings wieder gesammelt und gut gearbeitet, was auch nötig war, denn in der Halle tauchte plötzlich auf Erdinger Seiten der 38-jährige, 2m-Oberligaveteran Ingolf Heinrici auf, der den Wolnzachern noch mit zwei Dunkings aus dem Hinspiel in Erinnerung geblieben war. Dazu kamen noch Aufbau Hartl, mit 23.5 Pkt./Sp. Topscorer der Liga, Shooting Guard Lachmann, der im Hinspiel in Wolnzach 38 Zähler erzielt hatte, Spielertrainer Zielinski und Flügel Voigt und schon hatte Erding wieder eine schlagkräftige Fünf mit Oberligaerfahrung beisammen.
Wolnzach konterte mit einer flexiblen, jungen Aufstellung: die beiden U18er Stefan Fuchs (1/3 FGs, 1/2 FTs, 4 Reb., 2 Ast., 1 Stl.) und David Eichmüller, U20er Tobias Fuchs und Alex Hoffmeister und der mit einer Nervenreizung in der Schulter angeschlagenen Alex Jureczeck setzten die Erdinger Mannverteidigung am Anfang stark unter Druck. Ein Angriffswirbel aus der Dribble Drive Motion manifestierte sich in je vier Zählern von Tobias Fuchs (4/9 FGs, 3/4 FTs, 6 Reb., 2 Ast., 1 Blk.) und Alex Jureczek, Alex Hoffmeister steuerte noch drei Zähler bei und schon waren die Gäste auf 11:2 (4. Min.) davongezogen. Tobias Fuchs kontrolliert Konstantin Hartl (28 Pkt., 5/5 FTs, 3 Dreier) mit enger Deckung sehr gut, dem athletischen Topscorer gelangen im ersten Viertel (19:19) nur zwei Zähler. Erding musste eine Auszeit nehmen, nach der eine 2-3 Zone den Wolnzachern drei Minuten lang ziemliche Probleme bereitete. Heinrici, Zielinski (8 Pkt., 2 /2 FTs) und Voigt (12 Pkt., 2/6 FTs, 2 Dreier) glichen mit Halbdistanzwürfen und Fastbreaks aus (11:11, 8. Min.). Es folgte ein kleiner Schlagabtausch: Olli Oberndorfer (5/7 FGs, 2 Reb., 3 Ast., 4 Stl.) setze beim Offensivrebound und verwandelte einen Dreier von der Mitte, Lukas Kappelmeier wurde beim Dreier gefoult und traf nur einen von drei Freiwürfen, während auf Erding Heinrici (12 Pkt., 2/4 FTs) seinen achten Punkt erzielte, Lachmann (13 Pkt., 3 Dreier) einen Dreier verwandelte und Hartl seinen ersten Korb machte. Alex Hoffmeister (4/7 FGs, 1/2 FTs, 5 Reb., 3 Ast, 1 Stl.) traf noch einen schwierigen Turnaround vom rechten Flügel zum Ende der 24sec. und so ging ein ereignis- und temporeiches erstes Viertel (19:19) ausgeglichen zu Ende.
Oberndorfer und Jureczek (4/9 FGs, 4/4 FTs, 7 Reb., 3 Ast.) brauchten Wolnzach mit athletischen und anspruchsvollen Korblegern wieder in Front, jedoch drehte Hartl langsam für Erding auf. Beim folgenden 12:0 Lauf erzielte er acht Punkte, mitunter durch schwierige Mitteldistanzwürfe, um die Hausherren wieder besser dastehen zu lassen (23:31, 16. Min.). Gottseidank fanden die Wolnzacher daraufhin ein paar Lücken zum Erdinger Korb. Thomas Moosmayr setzte sich mit Power Move am Brett durch, Tobias Fuchs verwandelt völlig unbehelligt einen Tip in von der linken Seite, Lukas Kappelmeier vervollständigte ein Dreipunktespiel und Pascal Steinbach (1/2 FTs, 3 Reb.) zog per Jump Penetration Freiwürfe. Für Erding schlugen noch einmal Heinrici, der schon etwas von Foulprobleme geplagt wurde, und Lachmann per Dreier und Freiwurf zu, so dass zur Halbzeit ein 31:37 Rückstand nach einem etwas zu unkonzentriertem 2. Viertel (12:18) für die Wolnzacher zu Buche stand.
Urban versuchte zur Abwechslung mal seine Riesenaufstellung mit Degner, Moosmayr und Jureczek am Brett und Eichmüller und Fuchs T auf den Außenpositionen. Die Rechnung ging auf, Wolnzach kontrollierte die Rebounds und fand bessere Anspiele gegen die Erdinger Zone, die Moosmayr (2/4 FGs, 4/6 FTs, 8 Reb.) und Degner (3/5 FGs, 1/2 FTs, 4 Reb.) verwerteten, um Wolnzach wieder auf 35:37 (21. Min.) heranzubringen. Dann drehte Hartl wieder auf, traf zwei Dreier und erneut einen Sprungwurf, gefolgt von einem Voigt-Dreier, um Erding trotz des Wolnzacher Angriffsturms durch Dreier von Fuchs, Freiwürfen von Jureczek, Sprungwurf von Eichmüller (1/4 FGs, 1 Reb., 1 Ast.), Mitteldistanzwurf aus der rechten Short Corner von Fuchs und vollendetem Dreipunktespiel von Degner in Führung zu halten (48:47, 27. Min.9). Den Rest des Viertels (20:28) blieb Erding mit 7/7 FTs im Spiel, darunter ein kraftvolles And1-Play von Hartl (53:55, 28. Min.), der in diesem Abschnitt 13 seiner 28 Zähler erzielte. Die Wolnzacher hatten aber ihren Rhythmus gefunden, das Team spielte mit guter Kommunikation und Abstimmung, tollem Kampfgeist und lautstarker Unterstützung von der Bank. Eine etwas kleinere, aggressivere Aufstellung mit Fuchs, Kappelmeier und Oberndorfer, dessen Herz der wie ein Berserker verteidigende Klaus Schachtner (1/1 FGs, 2/4 FTs, 1 Reb., 1 Ast.) bildete, startete einen 12:5 Lauf in der 27. Minute, der von einer wunderschönen coast-to-coast Dribbeleinlage von Oberndorfer, die er noch einem behind the back dribbling und Floater mit Brett vollendete, gekrönt wurde.
Und die Wolnzacher ließen nicht nach. Lukas Kappelmeier (6/10 FGs, 3/6 FTs, 2 Ast., 1 Stl.) schien immer das richtige Timing zu haben, er vollendete weiterhin Fastbreaks oder z.B. einen wunderschönen Durchstecker von Jureczek mit Rückwärtskorbleger nach backdoor cut. Zehn seiner 16 Punkte erzielte er im letzten Viertel (19:27), darunter ein freier Dreier, der nach kick out von Alex Hoffmeister entstanden war. Hoffmeister traf selbst noch einen Dreier und bildete mit Pascal Steinbach ein gut funktionierendes Tandem in der Zonenverteidigung. Die Erdinger hörte zwar nicht wirklich auf zu treffen – Lachmann streute erneut einen Dreier und zwei weitere Körbe ein – aber Wolnzach blieb weiter am Drücker. Symbolisch war Oberndorfers Sprungwurf mit Brett nach Spin Move vom rechten Flügel, bei dem der quirlige Aufbau von einem Bein absprang, schief in der Luft hin und fast übel umknickte. Mit je fünf Wurfversuchen verwandelten Kappelmeier und Oberndorfer gemeinsam 9/10 Würfen aus dem Zweipunktebereich, was den tollen Touch der beiden Aufbauspieler an diesem Spieltag bewies. Erding schien beim Stand von 70:78 (37. Min.) etwas frustriert, denn auch die Umstellung auf Manndeckung hatte nicht mehr geholfen und die Gastgeber begingen nach einem Foul an Thomas Moosmayr im selben Zuge ein technisches Foul. Der 2.05-Kolloss zeigte seine verbesserte Freiwurftechnik und versenkte seelenruhig 4/4 Freiwürfe. Erding gab nicht auf, Voigt und Hartl trafen noch einmal je einen Dreier, um den Rückstand der Gastgeber auf 76:82 zu verkürzen (38. Min.). Jurezcek und die Gebrüder Fuchs trafen jedoch 4/6 Freiwürfen nach stop-the-clock Fouls und so gewann zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Wolnzacher Herrenteam in der Erdinger Halle.
Erding hatte sich zwar gut mit Distanzwürfen über Wasser gehalten – in diesem Spiel acht Dreier, statt wie in den Spielen davor 3.8 Dreier/Spiel – die Wolnzacher hatten sich allerdings als Mannschaft in einen Rausch gespielt, was auch 17 Assists bei 31 FGs unterstreichen und zu einer guten Trefferquote aus dem Feld führte (31/59 = 53%; 4/12 Dreier = 33%); von jeder Position wurde Gefahr ausgestrahlt. Zudem fanden in der überragenden zweiten Halbzeit, welche die Gäste mit 55:39 gewannen, 14/23 Freiwürfe ihr Ziel, was eine starke Gesamtquote von 63% (20/32 FTs) bedeutete. Die Reboundarbeit (45 [16]) war zufriedenstellend, vor allem am offensiven Ende. Thomas Moosmayr, der in den letzten drei Spielen im Schnitt 10.7 Pkt. und 9.0 Reb erzielte und dank verbesserter Fitness und Einstellung endlich etwas mehr von seinem großen Potential abrufen kann, war bester Rebounder des Teams und kämpfte bis zur letzten Minute um jeden close out. Entscheidend war aber die vorbildliche Leistung von Tobias Fuchs, der der Partie durch seine hartnäckige Verteidigung, disziplinierte Spielweise und unablässige Führung seinen Stempel von Beginn an aufdrückte.
Am 17.03. kommt um 19:00 Uhr das Tabellenschlusslicht aus Schleißheim zum letzten Heimspiel der Saison in die Wolnzacher Halle, wo es für die Gäste wenig zu holen geben dürfte, sollten die Wolnzacher weiterhin mit solch wohlgelenkter Energie, guter Fehlerverarbeitung und Freude am gemeinsamen Spiel ans Werk gehen. Denn obwohl lange nicht alles perfekt lief, konnte Coach Urban in jenen drei Kategorien sehr stolz auf seine Schützlinge sein: „Das war der Wolnzacher Basketball, wie ich ihn mir schon immer vorgestellt und gewünscht habe. Dafür haben wir gearbeitet, ein toller Sprung nach vielen Rückschlägen in den letzten beiden Jahren.“
TSV WOLNZACH: Degner (7), Dmuschewski, Eichmüller (2), Fuchs S (3), Fuchs T (12), Hoffmeister Al (10), Jurezcek (12), Kappelmeier (16), Moosmayr (8), Oberndorfer (11) Schachtner (4), Steinbach P (1).
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